Enjoy Lowestoft (UK) and Cambridge (UK)
Nach unserer Ankunft in UK nehmen wir uns einen Tag Zeit um Lowestoft zu erkunden. Wir mögen den morbiden, leicht altertümlichen Charme, den dieser östlichste Ort England ausstrahlt irgendwie. Sicher kein Sehnsuchtsort, aber doch ein liebenswertes Städtchen. Die Strandpromenade hat ein schönes Flair, dass sich mit britisch gut beschreiben lässt, Nordsee eben, schöner Strand, Gezeiten, Wind. Louisa und ich wollen noch ein paar Dinge beim örtlichen Yachtausrüster besorgen, eine Strecke gut 45 Minuten. Auf dem Rückweg nehmen wir einen anderen Weg, der über Google-Maps gezeigt wird, jedoch ehr an Wildnis oder Survival erinnert.
Abends gehen wir Essen, britisches Essen ist Fleisch lastig, man mag in Bierteig frittierte Zwiebelringe, sauer eingelegte Gurken, Nierenpudding, Rippchen, Bier wird in Pint (1 Pint entspricht 0,5683 Liter) gemessen, Fleischgewicht in oz (1 Unze entspricht 28,35 Gramm). Das Personal ist sehr nett und aufmerksam, egal ob im Hafen, beim Yachtausrüster, im Restaurant.
Da der Wind auch am zweiten Tag aus der völlig falschen Richtung weht, verfallen wir auf die Idee, bei einem Mietwagenunternehmen (das den Namen eines Raumschiffes trägt) ein Auto zu mieten um nach Cambridge zu fahren, sozusagen Tagesausflug ins Inland. Als wir um 8 Uhr beim Niederlassungsleiter vorsprechen, guckt er uns erstaunt an, so ein Mist, wir haben bei der Internetbuchung das Datum vertauscht, der Wagen war für Übermorgen bestellt. Der freundliche Herr im Tweed-Anzug erklärt uns, dass alle anderen Fahrzeuge reserviert sind. Nach etwas hin und her, besorgt er uns für 9 Uhr ein Fahrzeug. Also zweiter Anlauf, jetzt geht die britische (ich dachte immer die deutsche wäre weltweit führend, es lässt sich noch toppen) Bürokratie los. Buchungsdatum ändern, Führerschein, Kreditkarte und wie sind sie in UK eingereist. Ja per Segelschiff und vorgestern per SPCR im Internet und bei Border Control registriert. Das hätten wir lieber nicht sagen sollen, dass konnte er in seinem Programm nicht verarbeiten. Nach einer gefühlten Ewigkeit dürfen wir einen quitschgelben Kia Picanto, mit 9.000 Meilen Laufleistung übernehmen. Wir hätten ihn kaufen sollen, das wäre vermutlich schneller gegangen. Gewöhnungsbedürftig ist, dass das Fahrzeug rechtshandgesteuert ist und eben der Linksverkehr. Nach kurzer Fahrtstrecke hat man sich aber eingewöhnt und es beginnt Spaß zu machen, wobei Kia Picanto ja ehr zu den untermotorisierten Fahrzeugen zählt und ordentlich auf Drehzahl gehalten und viel geschaltet werden will.
Cambridge gefällt uns sehr, sehr, sehr gut. Wir fahren in ein Parkhaus und tauchen ein in die schöne Innen- und Altstadt, sehen uns das King´s-College, die Mathematiker-Brücke, den Garten der Universität an.
Treffen viele interessante Leute, aus China, Hongkong, eine Berlinerin, die seit 30 Jahren in Cambridge lebt, nach dem Studium dortgeblieben ist, geheiratet hat, Kinder bekam und einfach erfreut war, deutsche Stimmen zu hören. Und empfehlen möchten wir das „Michaelshouse Café“, untergebracht in der St. Michael´s Church. Sehr einmalig und stimmungsvoll. Das hatten wir ja ähnlich in Hoorn (NL).
So, es ist spät, ich gehe ins Bett, Sendepause und Testbild der BBC.